Wann stellt man Zeitschriften ein?

BYM ERSCHEINT ZUM LETZTEN MAL

Gruner + Jahr nimmt seine erst im Januar gestartete junge Frauenzeitschrift "Bym" vom Markt: Die 7. Ausgabe, die am kommenden Mittwoch erscheint, wird die letzte sein. Das Magazin aus der "Brigitte"-Gruppe, das zuvor ähnlich glücklos unter dem Titel "Brigitte Young Miss" erschienen war, habe sich "im äußerst schwierigen Vertriebsmarkt nicht durchsetzen" können, so der Verlag.

Nach dem Ende der Launchkampagne (Bruttowerbevolumen: 6 Millionen Euro) habe "Bym" an Auflage verloren - und damit die wirtschaftliche Perspektive. "Die Auflagensicherung wäre nur mit einem unverhältnismäßig großen Marketingaufwand möglich gewesen", teilt G+J weiter mit. Das Verkaufsziel lag zunächst bei 180.000 Heften, mittelfristig sollte die Flughöhe von 200.000 Stück erreicht werden. "Brigitte Young Miss" kam zuletzt nur noch auf 166.000 verkaufte Hefte (IVW 3/2005), "Bym" auf 174.000 Stück (IVW 1/2006).

Der Online-Auftritt soll jedoch erhalten bleiben. "Bym" weise mit über 17.500 registrierten Nutzern undrund 8 Millionen Page Impressions "die größte Online-Community einer jungen Frauenzeitschrift in Deutschland auf", formuliert der Verlag. [...]

aus: Horizont.net (07.06.2006), Hervorhebungen von mir.
Bym CoverDiese Meldung hat mich dann doch etwas gewundert. Ist es wirklich möglich das ein Heft eingestellt wird, weil es die angepeilte Auflage um knappe 3,4% (also 6.000 Hefte) verfehlt hat. Mag ja sein das ich hier verschiedene Dinge miteinander vermenge, der geneigte Blog-Leser möge mich ggf. eines besseren beleheren, aber wenn ich 174.000 junge(!) Leser habe und eine funktionierende Online-Community, dann scheint es mir doch grob fahrlässig die in die Tonne zu treten.

Wenn Verlage bei solchen Zahlen ihre Zeitschriften einstellen um sich andererseits über mangelnde Leser-Loyalität zu wundern, wundert mich gar nichts mehr.

Yip, yip, yip, yip

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Nach Herrn von Boedefeldt, die wohl meist verkannten Anwohner der Sesamstraße. Gefunden via Datenvandalismus

Printmedien voll ausnutzen - die Zweite

Immer wieder faszinierend, wenn die Mechaniken von Print – also lineare Erzähldidaktik, Medium papier, Heftung etc. – für die Vermittlung von Inhalten intelligent eingesetzt werden. Hier mal ein kleiner Rundumschlag an Fundstücken, die ich seit meinem ersten Eintrag dazu noch so entdeckt habe:

Anzeigen für Juwelier WEMPE

Pantene Shampoo ... macht glattes Haar

Scharfe Messer...

Basketball-Korb von Nike

WWF
Die Headline heißt sinngemäß: Diese Zeitung nicht zu recyclen, ist wie einen weiteren Baum zu fällen.

Die Fundquellen sind Core77, Coloribus und Advertising Goodness.

Auf den Hund gekommen

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Saugeile BMW Werbung. Das, und nicht Kermit oder Hampelmann, ist die richtige Portion Humor für eine Premiummarke.

Verkaufte Stadion-Namen, FIFA-Umbenennungen und ein quirliges Museum

Ich gehe jetzt in Haus der Kunst. Dart läuft eine Ausstellung über Herzog & du Meuron – den Architekten die unter anderem die Allianz Arena gebaut haben (und auch die Elbphillharmonie in Hamburg umsetzen werden). Die Ausstellung, die bis Ende Juli läuft, wird gewürzt durch eine spektakuläre Aktion. Weil die FIFA alle Stadien in "FIFA WM Stadion" umbenennt, musste der Schriftzug der Allianz Arena abgebaut werden. Und weil das eine echte Farce ist hat der Direktor des Hauses der Kunst dafür gesorgt, das der Schriftzug auch gleich wieder aufgebaut wird. Und zwar auf dem Haus der Kunst:

Allianz Arena Schriftzug auf dem Haus der Kunst

(Bild von region-muenchen.de)


Ein echter Schildbürgerstreich. Und eine Top Marketingmaßnahme für Ausstellung, Museum und Allianz.

Nur die FIFA sieht – wie immer – schön blöd dabei aus.

Rang 98 und das QYPE*Shirt

Cool, hab dem Qype-Newsletter entnommen das ich mich auf dieses T-Shirt freuen kann:

Das QYPE*Shirt

Passend zur Jahreszeit haben wir jetzt die ersten QYPE T-Shirts gestaltet. Die T-Shirts kann man nirgends kaufen, sondern die sind für diejenigen Nutzer, die bisher am aktivsten waren. Also: Diejenigen 100 Nutzer, die heute morgen unsere Rangliste anführten werden demnächst benachrichtigt.

Was ein Glück das ich Donnerstag Morgen noch auf Rang 98 war, schließlich sind die Jung so populär das ich jeden Tag weiter abrutsche ;-)

Tötet Reinhard?

toetet_reinhard1

Sind die Ähnlichkeiten wirklich zufällig.

(Das Reinhard Mey Plakat kommt von einer Plakatwand in Frankfurt.)

Revolution verschoben – Von Anspruch und Wirklichkeit des "design annual" in Frankfurt

In Schieflage ist nicht nur das Logo, sondern auch Anspruch und Wirklichkeit des Design Annuals

Mein Wochenende führte nach Frankfurt wo es das großartig angekündigte "Design Annual" zu begutachten gab.

Die Besten der Besten

Erleben Sie das Thema Design ganz neu! Die Festhalle in Frankfurt am Main wird im Mai 2006 zur einzigartigen Bühne für die wirklich besten Produkte, Hersteller und Designer. Lassen Sie sich überraschen und inspirieren von The Design Annual!

Zitat: www.thedesignannual.com

Nun gut ich gebe zu, ich habe viel erwartet. Die Enttäuschung wäre aber auch so nicht zu vermeiden gewesen. Mitarbeiter der Messe Frankfurt sagten mir dies wäre der "Blick in die Zukunft von Messen allgemein". Na dann gut’ Nacht.

Woraus sich diese Hoffnung speiste: Alle, oder zumindest viele Topdesigner/-label hatten sich hier versammelt um ihr geballtes Produktangebot komprimiert in der Festhalle zu präsentieren. Die Messearchitektur unterlag dabei einem übergreifenden Konzept von Kram/Weisshaar (Was unter anderem auch daran zu erkennen war, das auf jedem dritten Stand Möbel von Konstantin Gricic eingesetzt wurden, so brauchte der wenigstens keinen Stand...). An sich ist ein übergreifendes Konzept ja eine nette Idee, aber Kram/Weishaar viel auch nicht mehr ein als die Trennwände schräg und schief stehen zu lassen. Die Standflächen waren dadurch nicht mehr rechtwinklig, die Wegeleitung folgte nicht mehr dem Schachbrettprinzip, man wuselte eher durch enge Gassen, nicht wissend was einen als nächstes erwartet oder ob man etwas interessantes verpasst hat.

Doch viel Interessantes gab es ohnehin nicht zu sehen: Das Produktangebot glich eher dem, eines etwas besser sortierten stilwerk's. Viele Designer waren selbst auf ihren Ständen (z.B. Nils Holger Moormann, Ingo Maurer oder Tobias Grau) – das erkannte aber nur, wer die Nasen ohnehin schonmal gesehen hatte. Mehr Unterschied zu einem x-beliebigen Showroom konnte ich nicht erkennen.

Und dann offenbarte das Design Annual leider auch noch die Stagnation des Gewerbes. Denn einen wirklich eigenen Stil fahren offenbar die wenigsten Design Labels, wer z.B. auf den Ständen von Gaggenau, Poggenpohl und SieMatic gewesen war, hatte drei schöne Küchen gesehen – aber welche von wem, blieb nicht hängen.

Am Ende bleiben einfach Fragen:
  • War das Architekturkonzept wirklich ein ausblick auf die "Messepräsentation der Zukunft"?
  • Welchen Mehrwert soll das Design Annual dem Besucher bieten?
  • Wie lange kann die Design-Branche sich noch selbst beweihräuchern, bis sie in die Belanglosigkeit abdriftet?


Nachtrag:
Einen deutlich fachkundigerin Veriss findet ihr im craft2eu Blog.

Werbliche Glanzleistungen in einem deutschen Provinznest

Mein werter Freund Thomas Escher durfte sich unlängst der zweifelhaften Ehre erfreuen ein paar Tage in einem teutonischen städtchen zu weilen. In unendlicher Weitsicht und Güte hat er folgende Fundstücke dort für uns – die Nachwelt – festgehalten, auf das man sich daran erfreuen möge.

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So, und jetzt die Kinnlade wieder zu klappen.

Web 2.0 Goldrausch = die Schaufelverkäufer werden reich

Wie Forbes schreibt, verdient YouTube bislang nur spärlich. Die Kassen klingeln hingegen bei Provider Limelight Networks die YouTube’s Hunger nach Bandbreite stillen. Erinnert stark an Klondike, he...

40 Mio. Kurzfilme werden täglich via YouTube gesehen

So, wie versprochen ein Eintrag zum Phänomen YouTube, kurz gesagt: Dem Online-Fotoalbum für Kurzfilme. Hier kann man kostenlos kurze Filme hochladen, nach Filmchen suchen, einfach auf sie verlinken und – das scheint mir das prickelndste – in seine eigenen Webseiten/Blogs/Community Profile/etc. einbinden. Das machen nicht nur Idioten wie ich, sondern offenbar recht viele: Laut einem Artikel von USA Today werden 40 Milionen YouTube-Filme gesehen.

Während das Venture Capital finanzierte Portal noch nach geschickten Einnahmequellen sucht, haben sich bereits pfiffige Marketing-Fifis eingeschlichen und laden ihr Bewegtbildmaterial dort hoch. Ziel: Leichter gefunden werden und so der Mundpropaganda Vorschub leisten. />
Nike's Ronaldinho Spot wurde via YouTube 3 Mio. angeschaut – das ist ja schonmal nicht nix. Aber Nike kannten wir ja schon vorher, erstaunlicher war das:
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Grup Tekan – haben einen sauschlechten Song mit einem unterirdischen Video auf YouTube eingestellt. Wurden von der popkultur als kultig eingestuft und sind – schwupp! – im Musikbusiness die große schnelle Nummer.

Gut, die Beispiele kennt man ja vielleicht noch, aber wie sieht's mit diesem aus: Die Gruppe OKGo platzierte dieses getanzte Musikvideo bei YouTube:

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Und inzwischen gibt es dort eine YouTube Gruppe mit weit über hundert Filmen von Groupies die die nicht unkomplizierte Choreographie nachgetanzt haben. Das nenn ich mal High-Involvement...

All in all: YouTube rockt.

Quellen u.a. Spreeblick, Companice

Guerilla Marketing und Goldideen im Dutzend

Die JWT Cool Hunting Community hat dieses Video auf YouTube gestellt: Zu sehen gibt es eine ware Flut an ungewöhnlichen Kommunikationsmaßnahmen, die vor allem eine Aufgabe haben: Das Gespräch darüber zu entfachen.

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Ein reicher Steinbruch an Beispielen für gutes Marketeasing (um mit Bernd Röthlingshöfer zu sprechen). Oder sollte ich hier lieber David Eicher zitieren:
Werbung, der das Publikum keine Bedeutung beimisst, verfliegt – das ist leider das Schicksal von über 99% aller Werbebotschaften. Umgekehrt betrachtet: Nur wenn es gelingt, mit Werbung zu faszinieren, nehmen sich Menschen die Zeit und beschäftigen sich mit Marken und Markenbotschaften. Genau hier setzt Sensation Marketing an. Werbesensationen zu schaffen, die für das Publikum etwas Besonderes sind.

gefunden bei Brainwash

Das Video habe ich übrigens bei PSFK ausgegraben. Wer das ist? Weiß ich auch noch nicht so genau. Klingt aber spannend.

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Many many quality pnoits there.
Lolly (Gast) - 17. Mai, 11:07
Dosen Cocktails
Die Verpackung und Dosen der Cocktails sehen echt stylisch...
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Zuletzt aktualisiert: 17. Mai, 11:07